Die technischen Details des Elektronikchips DRS4 lässt sich mit Dominosteinen erläutern: Der Name DRS steht nicht umsonst für Domino Ring Sampler. Jeder Detektor liefert dem Chip ein konstantes elektrisches Signal. Trifft ein Teilchen auf den Detektor, bekommt diese Signalkurve einen entsprechenden Berg. Die zeitliche Position dieses Peaks exakt zu bestimmen, das ist die Aufgabe des Chips und der zugehörigen Platine.
Hierfür wird im Chip der Output jedes Detektors kontinuierlich in 1024 Zeitabschnitte gestückelt. Die zugehörigen Messpunkte werden in 1024 Speicherzellen auf dem Chip geschrieben. Technisch sind diese Speicherzellen Kondensatoren, aber der Einfachheit halber kann man sich 1024 kleine Eimerchen vorstellen, in die die Information gefüllt wird. Um die Eimer zu füllen, muss jeweils ein zugehöriger Schalter umgelegt werden.
Das Problem ist die Datenflut des Experiments, weshalb diese Eimerchen extrem schnell gefüllt werden müssen. Darum ist auf dem Chip eine virtuelle Dominoreihe angelegt. Jeder fallende Dominostein bedient einen Schalter zum Befüllen eines Eimers, stösst gleichzeitig den nächsten Stein an, der wiederum den zugehörigen Schalter umlegt und so weiter. Zudem stehen die Dominosteine im Kreis. So werden alle 1024 Eimerchen immer wieder von vorne neu befüllt, ihre Information also in einer Endlosschleife aktualisiert. Daher die Bezeichnung Ring Sampler.
Trifft nun ein Elektron oder Lichtteilchen auf den Detektor, muss nur die Domino-Kette gestoppt werden – und schon ist das Signal des Detektors auf die Eimerchen verteilt und gebannt. Schneller geht es kaum.
Aus diesen Eimerchen kann die Information nun langsam und entspannt ausgelesen werden. Die auf die 1024 Eimerchen verteilte, also aus 1024 Speicherpunkten bestehende Messkurve wird an die elektrische Platine weitergegeben, auf der der Chip sitzt.
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